Meditationen zum Thema Tod dienen dazu, die Angst vor dem Tod zu verlieren. Denn Angst ist eine mächtige Energie, die uns unfrei macht. Wie verlieren wir die Angst? Indem wir uns dem stellen, was uns die meiste Angst macht, es kennenlernen und dadurch den Schrecken nehmen. Freunden wir uns also mit dem Tod an, befassen wir uns mit dem Tod, lernen wir ihn kennen.
Hier ist eine Übung dazu:
Dazu eine Geschichte von Anthony de Mello:
Ein Priester berichtete von einem Menschen, an dessen Sterbebett er saß.
Der Sterbende erzählte ihm, dass die Ärzte ihm 6 Monate zuvor gesagt
hatten, er habe noch 6 Monate zu leben und diese Aussage sei nun ziemlich
genau eingetroffen. Dann führte er aus, dass diese 6 Monate die glücklichste
Zeit in seinem Leben war. Warum? Er hat angefangen zu leben, vorher war er
tot. Er hat all den Druck, den Stress, die Angst, die Belastungen des Lebens
und auch die Hoffnung losgelassen und dann war das Glück und die Leichtigkeit
automatisch da, er hat alles losgelassen ...
Die Meditation soll helfen, diese Leichtigkeit zu entdecken, das Leben zu entdecken, das Leben intensiver zu leben und wahrzunehmen. Auch wenn es zunächst paradox erscheint und wir lieber alles, was mit dem Tod zu tun hat, weit von uns weisen und aus unserem Blickfeld streichen möchten. Erst wenn wir das, was wir fürchten nicht mehr verdrängen, sind wir frei.
Stelle dich dem, was dir Angst macht. Dann hat die Angst
keine Macht mehr.
Und die Angst schrumpft, sie verschwindet und du bist frei.